Nach der Begrüßung durch Susanna Heim, Kulturreferentin des Landkreises, gaben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein differenziertes Stimmungsbild ab. Das kulturelle Ehrenamt befindet sich demnach in einem deutlichen Transformationsprozess: Vorstandsposten, die nicht besetzt werden, fehlende Übungsleiter, Mitgliederschwund, ausufernde Bürokratie... Gleichzeitig entstehen neue Kulturvereine, andere werden prämiert und erreichen landesweite Aufmerksamkeit. Man war sich einig: Nicht alles ist schlecht!

Die allgemeine Wahrnehmung, dass neue Formen des Engagements traditionelle Ehrenämter ablösen, bestätigte in einem Referat Nikolaus Sigrist, Geschäftsführer der Akademie für Ehrenamtlichkeit, der aus Berlin zugeschaltet war. Laut Sigrist würde etwa ein zeitlich begrenztes, projektbezogenes Engagement immer häufiger dem lebenslangen Wirken in einem Verein vorgezogen werden. Eine weitere Tendenz sei jene, die ehrenamtlichen Aufgaben auf mehrere Personen zu verteilen.

Nach einer kurzen Pause gaben Ralf Hindsches (Historisches Berau – Verein für Heimatgeschichte e.V.), Benjamin Wenger (Schauplatz Lauchringen e.V.) und Corinna Vogt (Theaterverein Zeitschleuse e.V) kurze Einblicke in ihre Vereine und stellten dabei ihre Strategien vor, um neue Mitstreiter zu gewinnen.

In anschließenden Gruppenarbeiten beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum einen über Strategien zur erfolgreichen Verantwortungsübernahme interessierter Personen, zum anderen über Bürokratievermeidung im Ehrenamt.

In ihren Grußworten unterstrichen schließlich Landrat Dr. Martin Kistler und Bürgermeister Ulrich Krieger die Bedeutung der Kultur für den Landkreis Waldshut und dankten den Teilnehmern für ihr Engagement. Die Regionalkonferenz Kultur endete nach einer Einlage einer Tanzgruppe der Halle 12 mit einem lockeren Gedankenaustausch bei einem Apéro.

Die Regionalkonferenz Kultur fand im Rahmen des Pilotprojekts Regionales Kulturmanagement statt, bei dem der Landkreis Waldshut Förderregion ist. Damit soll die Kulturarbeit in ländlichen Regionen gestärkt werden. Gefördert wird das Projekt von „TRAFO-Modelle für Kultur im Wandel“ der Kulturstiftung des Bundes sowie vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.